Unser Wirtschaftswunder

Teil 2: Aufschwung an Rhein, Ruhr und Weser
(2011, 45', WDR)

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Es ist eine Zeit des Aufschwungs, der Hoffnungen und der Neuanfänge: Das Wirtschaftswunder in den 50er Jahren, das die Not der Nachkriegsjahre vergessen lässt. Auch an Rhein, Ruhr und Weser nutzen die Menschen ihre Chancen: Jeder, der arbeiten will, findet bald einen Job, verdient gutes Geld, kann sich erste kleine Anschaffungen leisten: einen soliden Anzug oder einen guten Mantel, ein Möbelstück oder ein Fahrrad. Noch sind die Wünsche bescheiden, man ist fleißig und froh über jeden Fortschritt. Die Welt wird bunter in diesen Jahren - und viele Menschen in Nordrhein-Westfalen erinnern die Wirtschaftswunderzeit als eine glückliche.

Aufschwung an Rhein, Ruhr und Weser

1955, 10 Jahre nach dem Krieg, geht es aufwärts, und die Menschen in Nordrhein-Westfalen sind zuversichtlich. Im Ruhrgebiet wird inzwischen wieder in über 400 Zechen und in 70 Stahlwerken hart gearbeitet und die Grundlage für den Aufschwung geschaffen. Auch Jürgen Dreide, gelernter KFZ-Mechaniker, steht als Schmelzer in Duisburg am Hochofen – ein Knochenjob, der gut entlohnt wird. Junge Manager bringen jetzt von USA-Reisen entscheidende Impulse mit nach Hause, wie Gerd Seidensticker, der für die Zukunft seiner Firma in Bielefeld neue Ideen sucht und bald die ersten bügelfreien Hemden verkauft. Die Menschen an Rhein, Ruhr und Weser verdienen nicht schlecht in diesen Jahren, die Innenstädte laden wieder zum Einkaufsbummel ein und für den Düsseldorfer Kaufhausangestellten Nikolaus Schmitz wird der Schlussverkauf zum Großeinsatz. Doch auch erste Veränderungen zeichnen sich ab: Dem Feinkosthändler Willi Hegemann in Bergkamen machen die neuen Selbstbedienungssupermärkte zu schaffen, Margret Bongert muss sich für ihren Chef über die neue Marktforschung schlau machen, und am Ende des Jahrzehnts spüren Textilindustrie und Bergbau eine erste Konjunkturflaute und fahren Kurzarbeit.

Der Optimismus dieser Wirtschaftswunderjahre in Nordrhein-Westfalen bleibt dennoch unerschütterlich: „Wir waren so glücklich über die kleinen Fortschritte, die das ganze Leben uns damals bot!“ erinnert sich Margret Bongert.

Kamera: Krzysztof Hampel   Schnitt: Sibylle Grunwald   Redaktion: Gudrun Wolter
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